Syrien: Aleppo und Mhardeh 2017/18

In den Jahren 2017 und 2018 startete Go for Climate durch gut bekannte Kontakte nach Syrien dort zwei Projekte. In einem ersten Projekt konnten wir mittels Western Union 2.300€ an Spendengeldern an unsere Partner vor Ort übersenden, um dort Kleidungsstücke für 72 Kleinkinder herstellen zu lassen. Solcherlei Notwendigkeiten werden von größeren Hilfsorganisationen oft übersehen und unsere Kontaktperson vor Ort, Pater Fadi Najjar, konnte uns mitteilen, dass die Hilfe von Go for Climate dort am Nötigsten wäre. Mit der Herstellung der Kleidung wurde eine Firma vor Ort beauftragt, sodass die lokale Wirtschaft gefördert und dort Arbeitsplätze erhalten blieben.

Pater Fadi Najjar

Nachdem erfolgreich abgeschlossenen Projekt in Aleppo war es uns ein Anliegen das Mindestmaß an Stromversorgung sicherzustellen. Da die Infrastruktur sowie Generatoren für Licht und Lademöglichkeiten in Aleppo soweit vorhanden waren, wandten wir uns weiter südlich nach Mhardeh.

Mhardeh, ist eine Kleinstadt mit etwa 23.000 Einwohnern, die sehr von der Landwirtschaft geprägt ist. Angebaut werden vor allem Baumwolle, Trauben und Oliven. Zahlreiche Betriebe haben sich auf die Reparatur und Herstellung landwirtschaftlicher Maschinen spezialisiert. Die Stadt hat eine lange Geschichte, die bis in die Zeit der griechischen Besiedlung der Mittelmeerküsten reicht und aus der noch ein Tempel freigelegt wurde. Eine Brücke aus römischer Zeit ist ebenso noch erhalten.

Seit dem Beginn des syrischen Bürgerkrieges 2011 wurde auch Mhardeh nicht verschont. Bombenattentate, Entführungen, Folterung sowie bislang mehr als 7500 Granaten haben ihre Spuren in der Stadt und deren Bevölkerung hinterlassen. 260 Häuser wurden zerstört, 70 Menschen wurden getötet, darunter auch Frauen und Kinder. Es mangelt oft an der nötigsten Grundversorgung von Strom und Wasser. Eine mittlerweile hohe Arbeitslosigkeit belastet die Bevölkerung zusätzlich.

Trotz alledem möchte der Großteil der Einwohner ihre Heimat nicht verlassen. Sie sind besonders stolz auf die hohe Bildung der Jugend. Analphabetismus existiert so gut wie nicht und mehr als 65% haben staatlich anerkannte Bildungsabschlüsse, die ihnen eine Einstellung andernorts erleichtern könnten. Wir wollten die Bevölkerung Mhardehs daher mit unseren Mitteln soweit möglich unterstützen. Selbst wurden wir dabei vom Hamburger Klimaschutzfond mit 8500€ gefördert, um 100 Solaranlagen (Typ PSHS 2800) zur Verfügung zu stellen, die Licht spenden und die nötigsten Geräte aufladen, allen voran das Mobiltelefon, welches immer noch das wichtigste Kommunikationsmittel zu Freunden und Verwandten in der Stadt und dem restlichen Land ist. Auch dieses Mal arbeiteten wir mit einer Organisation vor Ort zusammen, die sich um die gerechte Verteilung der Anlagen kümmert. Unser Ansprechpartner war Dr. Habib Flaha, der mit seiner Hilfsorganisation Learn Live Well nicht nur in Mhardeh, sondern auch dem restlichen Land Projekte unterstützt, die sich neben Aufbauarbeiten ebenso mit Gesundheitsmaßnahmen und Bildung auseinandersetzt.

 

Da Stromausfälle häufig vorkommen wurden die Module sehr positiv von den Familien in Mhardeh aufgenommen. Go for Climate e.V. möchte sich insbesondere beim Hamburger Klimaschutzfond für die finanzielle Unterstützung bedanken und auch unserem Helfer vor Ort, Dr. Habib Flaha, wird unser besonderer Dank zuteil. Wir hoffen auch in Zukunft mithilfe unserer Unterstützer, Partner sowie Spender weitere notwendige Projekte in Aleppo, Mhardeh und anderen Orten der Welt unterstützen zu können.